Page 12 - Elektrosmog und Glyphosat
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  Es bedarf aber auch der Rückbesinnung auf die anderen Grundlagen eines gesunden Lebens: Ausreichend tiefen Schlaf, Bewegung, eine sinnvolle Aufgabe im Leben, Familie und gute soziale Beziehungen, Freude, Kreativität, nährstoffreiche Nahrung und sauberes Wasser. Die Rückbesinnung darf aber auch die großen Werte einschließen: Dankbarkeit und das Erkennen der Schönheit des Lebens als Quelle der Liebe.
Ich möchte Sie noch einmal auffordern, für ein paar Minuten die Möglichkeiten einer Sichtweise in Betracht zu ziehen, die Ihnen vielleicht nicht so geläufig ist. Unser menschliches Leben, unser menschliches Bewusstsein und unser menschliches Immunsystem sind gar nicht so menschlich, wie wir immer glauben. Vielleicht sind wir das Resultat des Zusammenwirkens und der Höhepunkt der Biologie von Millionen von Arten, die auf multizellulärer Ebene zu einem einzigen Lebenszweck zusammenarbeiten. Die Mitochondrien, die ja ursprünglich Bakterien waren und immer noch mit einem eigenen Genom ausgestattet sind, versorgen uns 24 Stunden am Tag mit dem Treibstoff ATP. Das Mikrobiom arbeitet für uns in jedem Bereich unseres Körpers, nicht nur im Darm. Mikrobiom und Mitochondrien arbeiten »unermüdlich« und zeitlebens an unserem Wohlbefinden. Wir sind ein wandelndes Ökosystem, das in das Bewusstsein eines menschlichen Geistes integriert wurde. Der menschliche Geist ist wohl das Einzige, was man mit Fug und Recht menschlich nennen kann.
Vor allem um diese Menschlichkeit geht es mir in diesem Buch. Sein Ziel sollte nicht allein die Mehrung von Wissen sein. Zwar bemühe ich mich redlich, die Hintergründe so bekömmlich wie möglich aufzubereiten, essen und verdauen müssen Sie das Ganze aber selbst. Am Ende sollten Sie sich aber fühlen wie nach einer guten Mahlzeit. Mit einem Wohlgefühl, mehr Kraft und dem Impuls, den Zuwachs an Lebenskraft in eine sinnvolle Handlung umzuwandeln.
Wie schon im letzten Buch darf ich Sie noch auf etwas ganz Persönliches hinweisen. Sie werden in diesem Ratgeber einen Schreibstil vorfinden, der möglicherweise von Ihren Lesegewohnheiten abweicht. Neutral betrachtet könnte man ihn ungewöhnlich, wertend sogar unorthodox nennen. Für manche Menschen, die Fachbücher als reine Wissensvermittlung erachten und erwarten, dass sie sich an strikte Regeln und einen starren Ablauf halten, kann mein Stil eine Herausforderung sein. Mir persönlich waren und sind wissenschaftliche Bücher und Studien eher ein Gräuel. Natürlich habe ich viele dergleichen gelesen und bin selbstverständlich am Inhalt interessiert. Gleichzeitig ist es mitunter aber eine Tortur, all die schwer verdaulichen Theorien oder Tabellen durchzuackern. Meine eine Gehirnhälfte, die mit logischem Denken beschäftigt ist, war zufriedengestellt, aber die andere Gehirnhälfte der Intuition, der emotionalen Ansprache und der Poesie, ist dabei oft zu kurz gekommen. Nun mögen Sie fragen: Was haben Wissen und wissenschaftliche Abhandlungen mit Emotionen, Bildern und Intuition zu tun? »Sehr viel« kann ich da nur antworten. Wir untersuchen ja das Leben und nicht tote Materie, sofern man das sogenannte »Unbeseelte« so despektierlich bezeichnen mag.
Ein ähnliches Phänomen taucht oft auch in ärztlichen Praxen auf. Ich höre immer wieder von Menschen, die mir berichten, dass sie von ihrem Arzt nicht gehört werden. Er scheint nicht interessiert an ihren Schilderungen und Sorgen,
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