Page 43 - Elektrosmog und Glyphosat
P. 43

 Wenn man sich die oben stehende Aufnahme ansieht, erkennt man in Neongrün die Anbauflächen im Südosten der USA bis hin zum Mississippi-Delta und der Todeszone im Meer, in die der Mississippi mündet.
Heute werden jedes Jahr etwa 22 Milliarden Kilogramm chemischer Dünger verwendet. Die Auswirkungen dieser synthetischen Düngemittel reichen sehr weit. Sie stören das mikrobielle Gleichgewicht des Bodens und schaden nützlichen Pilzen und organischem Material.
Da die Artenvielfalt seit vielen Jahren massive Einbußen erleidet, wird mehr Dünger benötigt, um die Erträge in der Landwirtschaft zu erhalten. Es werden aber auch immer mehr »leere« Nahrungsmittel produziert. Quantität statt Qualität. Wenn der Mineraliengehalt von Pflanzenkost um 15–25 Prozent sinkt, müsste man entsprechend die 4–6-fache Menge an Salaten und Gemüsen essen. Das hieße folgerichtig aber auch, dass die entsprechenden Mengen erst einmal hergestellt werden müssten. Wenn die Natur ihre Aufgabe nicht erfüllen kann, müssen Chemikalien zur Bekämpfung von Unkraut und Ungeziefer eingesetzt werden.
David King, Gründer der Seed Library of Los Angeles, brachte es auf den Punkt: »Die irrwitzige Idee, dass man die Natur bekämpfen kann, ist eine Totgeburt.« Die Einsicht, dass wir Teil der Natur sind, ist also noch nicht durchgedrungen. Wer die Natur bekämpft, bekämpft auch uns Menschen.
Die Probleme mit synthetischen Düngemitteln beschränken sich aber nicht nur auf das Feld. Bis zu 50 Prozent der Stickstoffdünger werden mit Regenwasser und Bewässerungsanlagen weggespült und verursachen eine enorme Menge an Umweltverschmutzung, die zu wahren Todeszonen in den Meeren geführt hat, beispielsweise im Golf von Mexiko bei einer Größe von 23000 Quadratkilometern. Eine tote Zone im Ozean ist sauerstoffarm und vernichtet Fische und andere Meerestiere sowie viele Pflanzen. Davon berichtete im August 2017 die Umweltgruppe »Mighty Earth«. Dabei werden die Giftstoffe aus der Jauche von Fabrikfarmen und chemischen Düngemitteln ins Meer geleitet.
Der Guardian berichtete:
»Nährstoffe, die aus der Landwirtschaft und aus Abwässern in Bäche, Flüsse und Ozeane fließen, stimulieren ein Überwachsen der Algen, die
42



























































































   41   42   43   44   45